Immobilien im Wandel am Beispiel des Hamburger Stadtteils „Sternschanze“ – Vom Arbeiterviertel zum Szenenquartier

Der Hamburger „In-Stadtteil“ Sternschanze hat eine bewegende Geschichte hinter sich und in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder sein Gesicht verändert. Die heutige „Schanze“ – Szeneviertel, Shoppingmeile, Party-Hotspot. Wer dort lebt, gilt automatisch als cool. Die Generation der Hipster hat den Stadtteil im Zentrum der Hansestadt erobert und das Leben dort grundlegend verändert.

Verdrängt wurden all jene, die sich den angesagten Lebensstil nicht mehr leisten können und die Ballermanisierung vor der Haustür nicht mehr aushalten. Eigentümer kleiner Geschäfte leiden nun unter den exorbitanten Mietpreisen. Selbst alteingesessenen Kneipenbesitzern wird es zu teuer. Eines der jüngsten Opfer des Wandels: Gerrit Lerch, viele Jahre erfolgsverwöhnter Szenegastronom gibt seine beiden Bars (bp1 und Bedford) am Schulterblatt auf.

Das Viertel, ein Musterbeispiel für Gentrifizierung, wie sie in vielen Großstädten zu beobachten ist: schicke Lofts für 20 Euro Miete pro Quadratmeter neben abgewetzten Altbauwohnungen für 6 Euro kalt. Hippe Büroräume für junge Start-up-Unternehmer neben Uralt-Werkstätten zum Messerschleifen. Und bei Nacht werden die Bürgersteige vor den Bars zur Partyzone. Mittendrin: die „Rote Flora“. Das autonome Kulturzentrum steht auch heute, 25 Jahre nach der Besetzung, immer noch für einen letzten Rest Anarchie.

Angefangen hatte die soziale Umstrukturierung des Viertels Ende der Neunzigerjahre durch etliche Stadtentwicklungsmaßnahmen. Damals ließen sich zahlreiche Unternehmen in sanierten ehemaligen Fabrikgebäuden nieder, viele Altbauten wurden restauriert und Neubauten errichtet. Knapp zwanzig Jahre später ist aus einem subkulturellen Stadtteil ein Mainstream-Hotspot geworden, in dem gut situierte Hipster ein Zuhause finden und alteingesessene Bewohner durch stetig ansteigende Mietpreise verdrängt werden.

Während die einen noch in Erinnerung schwelgen, ziehen die anderen bereits in neue Quartiere. Denn viele haben genug von der von Hipstern, Touristen und Yuppies belagerten Schanze. Die Verlagerung in andere Stadtviertel wie z.B. St. Pauli und Karolinenviertel gilt allerdings nicht nur für die Bewohner und Besucher des Schanzenviertels, sondern auch für die früheren Ladenbesitzer.

Die Flucht vor teuren Szene-Clubs, Yuppie-Kids und Mietentreiberei führt heute eben zu neuen Orten, Menschen und Kulturen.

 

Quelle: perspektivenwechselhamburg.wordpress.com, Spiegel

 

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